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den Schotter angehoben. Au-
ßerdem musste für den Holz-
und Salztransport aus dem
Salzkammergut eine Fahrrin-
ne freigehalten werden. Die
Schutzmaßnahmen waren da-
her immer unzureichend, die
Traun riss die zu schwachen
und niedrigen Dämme weg.
Die Diskussion über einen
großen Hochwasser-Schutz-
damm dauert - auch bedingt
durch den ersten Weltkrieg ­
mehr als 10 Jahre.
Die Planung
Nach vielen Verhandlungen
des damaligen Landeshaupt-
mannes Prälat Johann Hau-
ser als Christlichsozialer, des
Landeshauptmann-Stellver-
treters Franz Langoth als
Deutschnationaler und nicht
zuletzt des Trauner Bürger-
meisters Heinrich Gruber als
Sozialdemokrat, einigte man
sich mit der Bundesregierung
auf folgendes Finanzierungs-
modell: der Bund übernimmt
50 % der Kosten ­ es
Fast jährlich, in schlimmen
Jahren sogar zweimal, gab es in
Traun, St. Dionysen, St. Martin
und Oedt Hochwasser. Manch-
mal liefen nur die Keller voll,
oft wurden die Wohnungen,
die Häuser, Wiesen und Feld-
er, Scheunen, die Straßen
überflutet, die Mühlen und
Fabriken mussten stillgelegt
werden. Auch die Kremsthalb-
ahn wurde unterbrochen, der
Bahndamm durch die Wasser-
massen der Traun weggeris-
sen. Schneeschmelze, starke
Regenfälle und, besonders in
der Mitte des 19. Jahrhunderts,
der Eisgang der Traun waren
Auslöser.
Die Traun
Nach der Regulierung der
Traun - die vielen Seitenarme
wurden in ein Flussbett ge-
zwungen - wurde die Traun
zu einem reißenden Fluss,
der viel Geröll mitführte und
dadurch das Flussbett ,,auf-
schotterte", das heißt das
Flussbett wurde durch
wurden 17 Milliarden Kronen
genannt, eine Summe die uns
heute riesig erscheint, doch
es herrschte Inflationszeit.
10 % übernimmt die Gemein-
de Traun und den Rest das
Land Oberösterreich und die
Arbeitslosenunterstützung.
Wobei der Anteil
von Traun nur 0,2 %
in bar ausmachte,
9,8 % entfielen auf
Grund und Material-
Beistellung. Noch-
mals drohte der
Bau zu scheitern:
Es war nämlich nur
ein Damm am linken
Traunufer vorgese-
hen. Erst nach hef-
tigen Protesten der
Gemeinden am rechten Trau-
nufer, wie Ansfelden, Klein-
münchen, Pucking, einigte
man sich auf den Ausbau bzw.
die Verstärkung des Dammes
an beiden Ufern der Traun
und so konnte 1923 das erste
von drei Baulosen begonnen
werden.
Arbeitsplätze gesichert
Da die Arbeit damals - vor
knapp 100 Jahren - weitge-
hend händisch mit Schaufel
und Schubkarren erfolgte,
fanden viele Arbeitslose des
Bezirkes Beschäftigung.
Die Hochwässer der Traun
blieben seither auf das Au-
gebiet zwischen den neuen,
starken Dämmen begrenzt.
Hochwasser-
Schutzdamm
Wir alle kennen den Hochwasser-Schutzdamm entlang
der Traun als netten Spazierweg mitten durch die Au.
Er wurde vor fast 100 Jahren errichtet, war damals drin-
gend notwendig und bewahrte Traun vor großen Schäden
anno dazumal von Georg Sayer
KONTAKT
MUSEUM IM
,,STEINHUMERGUT"
Neubauerstraße 75, Traun
Öffnungszeiten:
Aufgrund der COVID-19-
Pandemie ist das Museum
bis auf Weiteres
geschlossen.
Kontakt:
07229 / 688-105
oder bei Georg Sayer
unter 07229 / 74 851
www.traun.at
1921 Hochwasser in der Ortsmitte
Fotos: Archiv Stadt T
raun
1925 Dammbau
Materialgewinnung
1929 Dampflok im Ein
satz