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In den wirtschaftlich sehr
schwierigen 1930er Jah-
ren gründete der im Linzer
Frankviertel als Sohn eines
Eisenbahners aufgewachsene
Eduard Klinger eine Schlos-
serei als Ein-Mann-Betrieb in
einer auf Leibrente angemie-
teten Werkstätte in der Linzer
Wiener Reichsstraße 284. Er
erwarb sich den Ruf, beson-
ders verlässlich zu sein und
gute Arbeit zu liefern. Nach
seiner Rückkehr aus dem
Krieg wuchs das Metallbauun-
ternehmen auf 30 Mitarbeiter,
1962 waren es bereits 70 ­ die
Klinger Aluminium-Portale
der Landstraßen - Geschäfte
waren ein Statussymbol.
Erste Lizenz für
Kunststoff-
Fenster
Ein Jahr später er-
warb Eduard Klinger
die erste Lizenz für
die damals neuen
Kunststoff-Fenster
in Österreich ­ ein
risikoreiches Expe-
riment. Viele Pro-
bleme mussten
gelöst werden:
Schweißen von
Kunststoff, die
weißen
Profile
vergilbten rasch,
dazu kamen
Platzprobleme.
Aus diesem Grund
wurde in Traun-
Ödt ein Grund-
stück mit
14.200 m² ge-
kauft und ein
eigenes Werk
für Kunst-
stoff-Fenster
errichtet. Ge-
meinsam mit
seinen Kindern, die er 1967
am Unternehmen beteiligte,
ging die Erfolgsgeschichte wei-
ter: der Name INTERNORM
wurde eingeführt, zahlreiche
technische Neuerungen, Ver-
besserungen am Produkt,
wie Profile mit Stahl- Kern,
die 3-Scheiben-Verglasung,
Alubeklipsung, Verbundfen-
ster mit Sonnen- und Licht-
schutz, neue Beschläge usw.
wurden auf den wachsenden
Markt gebracht. Es war die
Zeit der ,,Häuslbauer" ­ Ein-
familien-Häuser in Eigen-
verantwortung. 1977 wurde
in Sarleinsbach ein kleiner
Fensterhersteller erworben,
das Werk ausgebaut und eine
eigene Extrusion für Kunst-
stoffprofile errichtet­ die Ar-
beit wurde zu den Menschen
gebracht, hunderte Pendler
weniger.
Containerbahnhof
in Traun
In Traun ­ seit 1983 auch
Hauptsitz der Firma - wurde
ein Containerbahnhof für La-
gerung und Transport errich-
tet ­ damals einer der größten
Europas -, 1984 die Isolierglas -
Erzeugung aufgenommen. Im
neu errichteten Werk in Lan-
nach in der Steiermark wird
die Produktion von Holz/Alu
Erzeugnissen konzentriert.
Ein wichtiger Schritt war
auch die Aufgabe des Direkt-
vertriebes und der alleinige
Verkauf über den Fachhandel,
aktuell 1300 Vertriebspartner
in 21 Ländern.
100 % im Familienbesitz
Heute ist der Konzern IFN, IN-
TERNORM ist ein Teil davon,
noch immer 100 % im Fami-
lienbesitz und wird von der
3. Generation geführt, macht
mehr als 500 Mio. Umsatz,
davon mehr als die Hälfte im
Export und investiert weiter
in den Markt, in die Produk-
tion und in die Entwicklung
und sichert damit im Konzern
IFN 3.200 Arbeitsplätze. Von
den 1.000 INTERNORM-Mitar-
beitern sind 670 am Standort
Traun beschäftigt.
Firma INTERNORM
Seit Mitte des 19. Jahrhunderts ist Traun eine Industriegemeinde.
Traun lebte und lebt von seiner Industrie. Bis zum 2. Weltkrieg
war die Textilindustrie vorherrschend ­ Ausnahme die damals
verhältnismäßig kleine ,,Zigarettenpapierfabrik Feurstein".
Dann kamen neue Betriebe nach Traun: die Brillenfabrik Anger ­
Carrera ­ Optyl, die Essigfabrik Enenkel, der KELOMAT ­Erzeuger
Gruber & Kaja, Voith, Pflaum, LASKA, Ed. Haas ­ PEZ; Feurstein und der Fenstererzeuger
IFN-INTERNORM wuchsen zu weltweit agierenden Konzernen
anno dazumal von Georg Sayer
KONTAKT
MUSEUM IM
,,STEINHUMERGUT"
Neubauerstraße 75, Traun
Öffnungszeiten:
jeden letzten Mittwoch
im Monat, von 14­18 Uhr
und am 2. Samstag im
Monat, von 14­17 Uhr
sowie
nach tel. Vereinba-
rung: 0 72 29 / 688-105
oder bei Georg Sayer
unter 0 72 29 / 74 851
www.traun.at
Der INTERNORM-Gründer:
Eduard Klinger
Fotos: Archiv Stadt T
raun
Werk in Traun
Containerbahnhof, 1972
Bürogebäude im Bau