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1953 eröffneten Anton und
Erika Schnabl ihren Gemischt-
warenhandel in Oedt. Im Früh-
ling 2020 wurde der Markt an
den Spar-Konzern übergeben.
Dazwischen liegen fast sie-
ben Jahrzehnte, in denen ,,der
Schnabl" und drei Generati-
onen Traunerinnen und Trau-
ner Seite an Seite durchs Le-
ben gingen. Der TRAUNER traf
Peter und Hannes Schnabl,
Sohn und Enkel der Firmen-
gründer, zu einem gemein-
samen Blick zurück, aber auch
nach vorne.
Herr Schnabl, haben Sie noch
Erinnerungen an die Anfangs-
jahre?
Peter Schnabl:
Ich war damals
ja ein Kind, aber eigentlich bin
ich im Geschäft aufgewachsen.
Meine Eltern haben wahnsin-
nig viel gearbeitet und waren
immer im Geschäft. Mein Vater
hatte alles, was er wissen muss-
te, beim Konsum gelernt. Er war
dort zuerst Schaufensterdeko-
rateur, später Filialleiter. Das
Geschäft meiner Eltern war ein
Gemischtwarenhandel und wir
verkauften neben den Lebens-
mitteln auch Dinge des täg-
lichen Gebrauchs und vor allem
Baustoffe. ­ Traun boomte da-
mals und es wurde viel gebaut.
Das heißt, das Geschäft lief
von Anfang an sehr gut?
Schnabl:
Ja schon, aber die
Traunerinnen
und
Trauner
lebten ein bescheidenes Le-
ben, der Wohlstand war noch
nicht angekommen. So war es
damals üblich, anschreiben zu
lassen und erst am Monatsen-
de zu zahlen Die Kunden haben
bei meinen Eltern alles Mög-
liche eingekauft ­ vom Nagel
bis zum Klopapier. Aber sie
kauften anders ein, da viele bei
Obst, Gemüse und auch Fleisch
Selbstversorger waren. Inte-
ressant ist vielleicht auch, dass
Produkte wie Salz, Zucker, Mehl
oder Milch noch nicht verpackt
waren und zwei Mitarbeiter den
ganzen Tag allein mit dem ,,Aus-
wägen" beschäftigt waren. Die
ersten Verpackungen kamen
erst im Laufe der 70er-Jahre.
Die 70er-Jahre waren ja für
viele eine Zeit der Modernisie-
rung und der Erneuerung. Hat
sich da also auch im Lebens-
mittelhandel etwas bewegt?
Schnabl:
Ja, auf jeden Fall. Es
gab immer mehr fertig ver-
packte Produkte. Auch die
Tiefkühlprodukte waren ein
Novum, das waren die ersten
Convenience-Produkte. Und
man bemerkte, dass die Chan-
cen, sich etwas Gutes zu gön-
nen, stiegen. Es gab eine Mittel-
schicht, die Menschen hatten
Arbeit und wollten konsumie-
ren. Ich erinnere mich, dass das
wachsende Süßigkeitenange-
bot sehr beliebt war. Und mein
Vater liebte ab den 80er-Jahren
unsere Feinkostabteilung. Die-
se Leidenschaft ist offenbar
vererbbar. Auch mein Sohn
Hannes und ich waren da immer
am liebsten.
Und wann wurde der Lebens-
mittelmarkt internationaler?
Schnabl:
In den 60er- und 70er-
Jahren beherrschten regionale
Produkte den Markt. In den
80er-Jahren konnten wir dann
auch Südfrüchte verkaufen.
Im Schnabl Markt gab es aber
immer viele regionale Pro-
dukte und vor allem regionales
Fleisch. Heute schlägt das Pen-
del auch wieder in Richtung Re-
gionalität aus und viele Kunden
kaufen auch gerne Produkte in
Hofläden oder direkt beim Bau-
ern. ­ Ich übrigens auch.
67 Jahre Schnabl Markt -
die Familie Schnabl bedankt
sich bei allen Kunden für
die große Treue und ihr
Vertrauen. v.l.: Hannes,
Uschi, Peter, Erika ( 2017),
Anton ( 2013)
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Geschätzte Leserinnen
und Leser,
sind Sie in diesen Tagen auch so
gerne in Traun unterwegs wie
ich? Ich genieße jeden Schritt
auf den Straßen unserer Stadt,
die wieder voller Leben sind.
Man trifft Bekannte, Freunde,
Kunden ­ Menschen, die wir
über so viele Wochen nicht se-
hen durften. Ich genieße den
kurzen Stopp und die Frage nach
dem Wohlbefinden, ich genieße
das ,,Plauscherl" beim Warten
vor der Bäckerei, im Café, beim
Friseur. Das Wiedersehen mit
unseren Mitmenschen zu genie-
ßen, ist wohl der einfachste Ge-
nuss dieses Frühsommers.Aber
es geht noch besser. Alle, die den
Genuss nicht nur emotional, son-
dern auch kulinarisch erleben
möchten, haben es in Traun rich-
tig gut. Über 35 Gastronomie-
betriebe bewirten uns, und das
in einer unglaublichen Vielfalt.
Nutzen Sie die Gastfreundschaft
unserer Wirtinnen und Wirte
und lassen Sie sich verwöhnen!
Die Trauner Gastronominnen
und Gastronomen freuen sich
darauf, Ihnen Köstlichkeiten aus
ihren Küchen, Kellern und Bars
zu kredenzen. Neben dem Ge-
nuss ist jede Einkehr bei einem
Trauner Wirt auch ein wichtiger
Beitrag für das gesellschaftliche
Gefüge in unserer Stadt. Denn
unsere Gastronomen bewirten
uns nicht nur, vielmehr sind sie
auch Arbeitgeber, Steuerzahler,
Lebensmitteleinkäufer, Kunden
beim Tischler, Maler, Installa-
teur. Traun ist Lebensstadt,
Wirtschaftsstandort ­ und eine
richtig gute Gemeinschaft, zu
der wir alle wichtige Beiträge
leisten.
Ich wünsche Ihnen eine ange-
nehme Lektüre dieser TRAU-
NER-Ausgabe ­ und eine genuss-
reiche warme Jahreszeit!
Bleiben Sie gesund!
Herzlich,
Ing. Karl-Heinz Koll
Geschäftsführer
Der Schnabl Markt
­ ein Stück Trauner
Stadtgeschichte
Foto: © F
am. Schnabl