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sondern eine Außenverklei-
dung aus Fichtenbaumrinde.
Sie war innen verputzt und
hatte eine Naturschieferde-
ckung. Wann der Kapellen-
raum die neubarocke Aus-
stattung bekam, wissen wir
nicht. Die Kapelle war, zum
Unterschied vom Großteil des
Parks, öffentlich zugänglich.
Peter Kubo starb 1894 und
wurde hier, wie seine Mutter
Katharina in der Gruft unter
der Kapelle, in einem Zinn-
sarg bestattet. Auch unter den
neuen, wechselnden Besitzern
Paradeis, Posch, Österreicher,
Schulda, Fashold existierte die
Kapelle weiter, auch die bei-
den Weltkriege überstand sie.
Nach dem 2. Weltkrieg finden
in der ,,Parkkapelle" immer
wieder Leichenbegängnisse
für leitende Mitarbeiter der
Firma Gabler statt.
Unter dem tatkräftigen
Pfarrherrn der neuen Pfar-
re St. Martin, Ignaz Koller,
gab es in der Rindenkapelle
Andachten und Hochzeiten,
zum Beispiel 1973.
Peter Kubo spendete zum Bei-
spiel die durch Splitterbomben
im 2. Weltkrieg großteils zer-
störten neugotische Kirchen-
fenster. Er erhielt für seine Ka-
pelle die noch aus der Kirche
von St. Dionysen stammende
Bronze-Glocke von 1733 (sie
befindet sich jetzt im Museum
Steinhumergut), da sie klang-
lich nicht zum neuen Geläut
der heutigen Stadtpfarrkirche
passte. Der Name ,,Rin-
denka-
p e l l e "
k a m
d a h e r,
weil der
Bau kei-
nen Au-
ßenputz
aus Mör-
tel hatte,
Wertvolle Gegen-
stände gestohlen
Wahrscheinlich begann die
Vernachlässigung der Kapel-
le mit den immer schwieriger
werdenden wirtschaftlichen
Verhältnissen der Firma Gab-
ler, die ja auch letztlich 1987 zur
Insolvenz führten. Schon 1976
waren bei einem Einbruch
wertvolle sakrale Gegenstände
gestohlen worden, mehrere Bil-
der und Kerzenleuchter. 1981
kaufte jedenfalls die Gemeinde
den Gablerpark samt Kapelle
und Weltausstellungs-Pavillon
und ließ beide wegen Baufäl-
ligkeit kurzerhand abreißen.
Proteste und heiße Diskussi-
onen waren die Folge: Einer-
seits machten Borkenkäfer und
Hochwasser einen Weiterbe-
stand unmöglich, andererseits
waren es wohl selbstherrliche
Entscheidungen ohne ernst-
haften Rettungsversuch für
die 100-jährige Kapelle. 1979
war von einem, vielleicht nicht
ganz sachverständigen, Gre-
mium der Zustand der Kapelle
als noch in Ordnung befunden
worden.
Die Gemeinde entschloss sich
jedenfalls, eine moderne Er-
satzkapelle zu errichten. Ko-
sten: 800.000 Schilling. Die
neue, moderne Kapelle wurde
mit der Kreuzsetzung am 20.
September 1986 von Pfarrer
Koller eingeweiht. Allerdings
war diesem Bau nur ein kurzes
Leben beschieden. Nach 30 Jah-
ren musste die Kapelle gesperrt
werden, die Holzbalken waren
morsch geworden, schließlich
abgetragen. Der Platz harrt ei-
ner Neugestaltung.
Die Rindenkapelle
im Gablerpark
1880 wurde die Kapelle als Salvator-Kapelle eingeweiht.
Errichten ließ sie Peter Kubo als Grablege-Kapelle seiner
Familie. Peter Kubo war Besitzer der Bandweberei Kubo
& Schimak in St. Martin, auf dem Gelände der ehemaligen
Obermühle (später Gabler) und offenbar der katholischen
Kirche sehr verbunden.
anno dazumal von Georg Sayer
KONTAKT
MUSEUM IM
,,STEINHUMERGUT"
Neubauerstraße 75, Traun
Öffnungszeiten:
jeden letzten Mittwoch
im Monat, von 14­18 Uhr
und am 2. Samstag im
Monat, von 14­17 Uhr
sowie
nach tel. Vereinba-
rung: 0 72 29 / 688-105
oder bei Georg Sayer
unter 0 72 29 / 74 851
www.traun.at
Die Rindenkapelle
Fotos: Archiv Stadt T
raun
Salvator
Kapelle,
1880
Neu-barocke
Ausstattung
Trauung, 1973
Moderne
Kapelle
1986