background image
Herr Sturm, schaffen Sie es
schon, morgens nicht in Ihren
Betrieb zu gehen.
Günther Sturm:
Ja, schön lang-
sam gewöhne ich mich an das
ruhigere Leben. Auch wenn wir
uns auf den neuen Lebensab-
schnitt sehr freuen, denken wir
noch oft an den Arbeitsalltag.
Wie lange haben Sie im Fahr-
radgeschäft Sturm gearbeitet?
Günther Sturm:
Eigentlich
mein ganzes Leben lang. Denn
als meine Eltern, Raimund und
Friederika Sturm, 1957 in der
Christlgasse ihr Fahrrad- und
Mopedgeschäft
eröffneten,
war ich gerade mal ein Jahr alt.
Beide arbeiteten sehr viel und
ich verbrachte meine früheste
Kindheit im Kinderwagen vor
der Werkstatt. Mit sieben Jah-
ren konnte ich schon Laufräder
einspeichen und zentrieren und
mit zwölf reparierte ich die er-
sten Puch Mopedmotoren. Na-
türlich machte ich bei meinem
Vater dann auch eine Lehre als
Zweiradmechaniker und Einzel-
handelskaufmann.
Die Geschichte Ihres Familien-
unternehmens beginnt aber
noch viel früher oder?
Günther Sturm:
Sie beginnt ei-
gentlich in den 1920er Jahren,
als mein Großvater Gottfried
Sturm einen kleinen Eisen-
schmiedebetrieb eröffnete. Im
Zweiten Weltkrieg war das Un-
ternehmen stillgelegt, danach
baute mein ältester Onkel eine
Schlosserei auf. 1957 ergriff
2RAD Sturm ist eine Trauner Institution. Seit Februar dieses Jahres heißt
das Fahrrad-Kompetenzzentrum PopaFlo und Günther und Roswitha Sturm
treten in den wohlverdienten Ruhestand. Der TRAUNER traf die beiden
zum gemeinsamen Rückblick auf fast 100 Jahre Firmengeschichte.
Fotos: Privat
Roswitha & Günther Sturm treten in den wohlverdienten Ruhestand und bedanken sich bei allen
Kundinnen und Kunden, die ihnen über Jahre und Jahrzehnte die Treue gehalten haben.
1974, das 2RAD Sturm-Team, v.l.: 3 Mechaniker, Günther Sturm,
Friederika Sturm, Heini Haidacher
Seite xx:
xx
Seite xx:
xx
Seite xx:
xx
Seite xx:
xx
Seite xx:
xx
Geschätzte Leserinnen
und Leser,
der Sommer 2020 wird uns
noch lange in Erinnerung blei-
ben. Vieles ist anders als sonst
­ und manchmal wird diese au-
ßergewöhnliche Situation an-
strengend, weil wir Gewohntes
vermissen oder auch, weil die
Corona-Krise unsere persönliche
wirtschaftliche Existenz erschüt-
tert hat. Darum ist es jetzt be-
sonders wichtig, nach vorne zu
schauen und eine Perspektive zu
schaffen.
Veränderungen verlangen im-
mer Kraft und Ausdauer und die
brauchen wir jetzt besonders.
Ich bin in diesen Tagen und Wo-
chen oft überrascht und begeis-
tert, mit wieviel Empathie, Elan,
Kreativität und Optimismus un-
sere Trauner Betriebe die Situa-
tion meistern. Es tut sich richtig
viel in der Stadt:
Langjährige Familienbetriebe
werden übergeben, zusätzliche
Standbeine werden aktiviert,
Traditionen werden beibehal-
ten, aber eben der Situation
angepasst und Lebensträume
erfüllt. In dieser TRAUNER-Aus-
gabe stellen wir Ihnen auch eini-
ge Trauner Unternehmer*Innen
vor, die heuer Neues aufbauen.
Auch unser Jubiläums-VINUM,
das 25., mussten wir, wie so viele
andere Events in diesem Som-
mer, absagen. Aber wir machen
weiter, planen Veranstaltungen,
überlegen uns Konzepte und
wie man diese verantwortungs-
bewusst umsetzen kann.
Ich wünsche allen viel Gesund-
heit, genießen Sie die Sommer-
tage und tanken Sie Kraft!
Herzlich,
Ing. Karl-Heinz Koll
Geschäftsführer
,,Es geht weiter, das ist uns wichtig"