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Trauner 1| 2019
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Tiereck
Dass man mit einer befüllten
Futterstelle rasch hungrige Gä-
ste anlockt, ist sehr wahrschein-
lich, denn heimische Vögel sind
wie alle Tiere ständig auf der
Suche nach leicht zugänglichen
Nahrungsquellen. Gerade im
Winter benötigen sie sehr viel
Energie, um der Kälte zu trot-
zen. Ob sie jedoch wiederkom-
men, hängt von der Qualität der
Labstelle ab.
Im Winter sind es vor allem Fut-
terhäuschen, mit denen wir Vö-
gel unterstützen. Diese sollten
so konstruiert sein, dass das
angebotene Futter vor Nässe
und Schnee sowie vor Verunrei-
nigung (vor allem Kot) geschützt
ist, denn Keime können die Tiere
krank machen. Für Katzen dür-
fen sie nicht erreichbar sein, sie
könnten sich während der Nah-
rungsaufnahme, wenn die Vögel
unaufmerksam sind, anschlei-
chen. Aber auch andere Vögel,
wie der Sperber, sind während
der Nahrungsaufnahme gefähr-
lich. Vor ihnen schützen Rück-
zugsorte wie dichtes Gebüsch.
Selbstverständlich können
Sie auch in den anderen Jah-
reszeiten Wildvögeln Futter
anbieten, die Nachfrage wird
­ abhängig vom natürlichen Nah-
rungsangebot in der Umgebung
­ jedoch bedeutend geringer
sein. Sinnvoll ist es aber, nicht
erst beim ersten Schnee mit der
Fütterung zu beginnen, da die
Tiere diese Futterstelle erst ent-
decken müssen. Montieren und
befüllen Sie Ihr Futterhäuschen
schon im Herbst, dann kennen
es Ihre Gäste schon, wenn sie
wirklich darauf angewiesen sind
­ und werden gerne kommen.
Welches Futter im Winter?
Die verschiedenen Artentypen
fressen unterschiedliche Fut-
tertypen. Stellen Sie am besten
mehrere Futtertypen zur Verfü-
gung. So lieben Sperlinge, Fin-
ken und Meisen Samen, wie un-
geschälte Sonnenblumenkerne
oder Hanfsamen. Fettreiches
Futter, beispielsweise Erdnüsse,
Meisenknödel oder Fettschwar-
ten, mögen Spechte und Mei-
sen. Amseln und Rotkehlchen
hingegen bevorzugen weiche
Nahrung, wie Früchte oder Ha-
ferflocken. Drosseln machen Sie
mit Äpfeln eine Freude. Wenn
Sie eine Hafergarbe anbieten,
wird sie verschiedene Samen-
fresser anlocken. Auf keinen Fall
sollten Sie Speisereste, Salziges
oder Süßes anbieten.
Fütterung und Erfrischung in
der warmen Jahreszeit
Wenn Sie einen Garten besit-
zen, ist es am besten, diesen
von Frühling bis Herbst nah-
rungsreich zu gestalten. Ein
Stück ungemähter Rasen, ein
toter Baumstamm oder ein
Laubhaufen beherbergen viel
Nahrung für Vögel, etwa Insek-
ten. Diese benötigen sie vor
allem zur Jungenaufzucht. Ein
Schälchen mit Mehlwürmern
ist ein besonderer Leckerbissen
für Meisen. Die reifen Samen
nicht abgeschnittener Sonnen-
blumen oder trockener Disteln
schmecken Stieglitzen, Grünlin-
gen und vielen anderen.
Trinken und baden
Nicht nur im Sommer, auch an
warmen Wintertagen besu-
chen viele Vögel angebotenes
Wasser ­ zum Trinken oder für
ein Bad. Hier ist es besonders
wichtig, dass ein Vogelbad nicht
tiefer als rund einen Zentime-
ter und leicht zu verlassen ist.
Regentonnen und andere glatt-
wandige Gefäße können zur
tödlichen Falle werden.
Trinkwasser muss in der Vogel-
tränke immer ausreichend und
sauber bereitgestellt werden,
denn Vögel wissen rasch, auf
welche Wasserquellen sie sich
verlassen können.
,,Es ist angerichtet"
Das denken sich viele Tierfreunde, wenn sie im Winter ein Futterhäuschen
für gefiederte Gäste befüllt haben. Beim Füttern von Wildvögeln gilt es,
einige Dinge zu beachten, um den Tieren auch wirklich zu helfen.
Besonders im Winter nehmen
Vögel das Nahrungsangebot
von Menschen gerne an.
Dr. med. vet. Ulrike Wurm
Wiener Bundesstraße 59
4050 Traun
Tel. 07229 / 63 963
Mobil 0664 / 34 45 944
Öffnungszeiten
Mo, Di, Do: 9-11 u. 16-19 Uhr
Mi: 9-11 Uhr
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