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Wölfe sind scheue Tiere, die in
der freien Natur den Menschen
meiden. Der WWF schätzt, dass
in Österreich derzeit rund 35
Wölfe leben. Seitdem sie seit
dem Jahr 2009 wieder verstärkt
ins Land kamen, gab es keine
für Menschen bedrohliche Situ-
ation. Gefährlich werden sie für
uns nur, wenn sie sich von uns in
die Enge getrieben fühlen.
Wölfe haben eine hohe Gehirn-
leistung, sind lösungskompe-
tent und lassen sich zu nichts
zwingen. Sie leben in flachen
Hierarchien, sie gehen tolerant
miteinander um, nicht aber
mit anderen Arten. Aus diesen
Gründen sind sie als Haus- und
Partnertier des Menschen un-
geeignet. Darum begannen die
Menschen vor etwa 30.000 Jah-
ren, Wölfe zu domestizieren.
Über die Jahrtausende entwi-
ckelte sich der Wolf zum Hund,
zum Freund des Menschen, der
zum Menschen passt: Hunde
leben in Hierarchien, sie akzep-
tieren den Menschen als do-
minante Instanz, ihr Großhirn
ist kleiner als das des Wolfes,
daher ist der eigenständige
,,Weg" aufgrund der selbstent-
wickelten Strategie für sie kein
notwendiges Prinzip.
Wolf-Hund-Mischlinge als
Haustier ungeeignet
Der Trend aus den USA, Wolfs-
hybriden zu züchten, hat auch
Österreich erreicht. 800.000
solcher Tiere gibt es in den Ver-
einigten Staaten inzwischen.
Die Zahl der sogenannten
,,High-End-Hybriden", also Tiere,
in denen rund 80% Timberwolf
und nur 20 % Hund steckt, steigt
auch in Österreich. Es scheint,
als würde vielen Menschen ein
,,normaler" Hund nicht mehr
ausreichen. Dabei gehen bei
solchen Kreuzungen all die Ei-
genschaften, die Hunden über
Jahrtausende angezüchtet wur-
den, um sie zum Haustier zu ma-
chen, verloren. Sie werden zum
unkalkulierbaren Risiko und es
passieren viele Unfälle mit High-
End-Hybriden. Die Tiere sind
überwiegend wölfisch, sie ent-
wickeln rasch Strategien, Türen
zu öffnen oder Zäune zu über-
winden. Sie daran zu hindern
bedeutet, sie in die Enge zu
treiben ­ und das kann für den
Menschen gefährlich werden.
Eine Kooperation ist nur auf Au-
genhöhe möglich, was aber der
Halter oder die Halterin eines
Hybriden nicht leisten kann.
Entkommt also ein Hybride in
die Nachbarschaft, wird es für
Hunde oder auch Kinder gefähr-
lich. So sind High-End-Hybriden
für eine Haltung in der mensch-
lichen Kulturumgebung unge-
eignet. Selbst der über mehrere
Generationen weitergezüchte-
te Tschechoslowakische Wolfs-
hund stellt für seine Besitzer
eine große Herausforderung
dar. Die Konsequenz dieser
Überforderung von Haltern sol-
cher Tiere ist oft das Einsperren
der Tiere, also Tierquälerei.
Auch Wildkatzen
gehören in die Wildnis
Dass der Mensch solchen Tieren
im Rahmen der üblichen Haus-
tierhaltungsbedingungen keine
artgerechte Lebensumgebung
bieten kann, liegt auf der Hand.
Das ist nicht nur bei Wolfsmisch-
lingen so, sondern auch bei so-
genannten Savannah-Katzen,
einer Kreuzung eines afrika-
nischen Serval ­ einer Wildkatze
- und einer Hauskatze. Sie sind
vor allem auch aufgrund ihrer
Größe als Haustier ungeeignet
und ihre Züchtung ist für die
Tiere, aber auch für uns Men-
schen, keine erstrebenswerte
Leistung.
Man sollte auf das Züchten sol-
cher Hybriden, egal ob Hund
oder Katze, verzichten.
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Trauner 1| 2021
l
Tiereck
Wolfsmischlinge:
als Haustiere ungeeignet
trauner
Tiereck
Dr. med. vet. Ulrike Wurm
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4050 Traun
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Mobil 0664 / 34 45 944
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l
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Wolf-Hund-Mischlinge sind
vor allem auch aufgrund ihrer
Größe als Haustier ungeeig-
net und ihre Züchtung ist für
die Tiere, aber auch für uns
Menschen, keine erstrebens-
werte Leistung."