anno dazumal von Georg Sayer Waldfriedhof St. Martin Flugaufnahme des Wa Im Trauner Stadtteil St. Martin, ldfriedhofes St. Marti n, 1964 entlang der Bundesstraße nach Salzburg, befindet sich, gleichsam als exterritoriales Gebiet von Linz, der Waldfriedhof St. Martin. Er ist der jüngste und größte Friedhof der Landeshauptstadt, verwaltet von der Linz AG. Aber auch viele Verstorbene aus Traun, Pasching und Leonding werden hier beerdigt. Geplant wurde der Waldfriedhof in der NS-Zeit, als Traun beinahe nach Linz eingemeindet worden wäre – mit Einverständnis, ja Unterschrift, der Gemeinde Traun. Nach Grundwasseruntersuchungen und Schließung der Schottergruben wurde ein 4 ha großes Grundstück, das Gferetholz in St. Martin, zum konfessionsfreien Friedhof Linz Süd. Die gärtnerische Gestaltung übernimmt Gartenarchitekt Wilhelm Hübotter aus Hannover. Mit der Anlage des Friedhofes wurde 1943 begonnen. Die Grabstätten sollten sich harmonisch in die Waldlandschaft aus Eichen und Kiefern einfügen, durch Wege aufgeschlossen, von Lichtungen unterbrochen. Kriegsbedingt wurden die Arbeiten unterbrochen. Knapp 2.300 Kriegsopfer Der Linzer Stadtfriedhof war der erste Park- und Waldfriedhof unseres Landes. Die ersten 600 Beerdigungen erfolgen 1945 nach Einmarsch der Amerikaner in der 2. Maiwoche. Bis Ende dieses schicksalhaften Jahres wurden im Waldfriedhof 429 Bombenopfer, 528 Soldaten und 1.335 KZ-Opfer beerdigt – wegen Fehlens der Unterlagen oft nur mangelhaft registriert. An sie und an die Opfer der Vertreibung erinnern zahlreiche Denkmale, Mahnmale. Auch an die Toten des unseligen Jahres 1934 wird erinnert. Ehrengräber verdienter Linzer Bürger: Karl Wiser, Johann Konrad Vogel, Christian Coulin u.a. 1953 wurde der Friedhof auf ca 10 ha vergrößert - heute umfasst er eine Fläche von 562.000 m². Ein Jahr später wird die Friedhofsgärtnerei an Herrn Walter Weitmann verpachtet. Eine moderne Verabschiedungshalle von Baudirektor Franz Xaver Goldener und die neue Aufbahrungshalle von Architekt Andreas Heidl entstanden, der Eingang zum Friedhof wurde neu gestaltet. der Begegnung, zu einem beliebten Ort der Erholung geworden, der Stille, ja der Besinnlichkeit. Viele Tausend Grabstätten, jährlich kommen einige Hundert dazu – „Wir Toten, wir Toten, sind größere Heere, als ihr auf dem Lande, als ihr auf dem Meere ...“ (C.F. Meyer). Eine Gemeinschaft wird in unserem Kulturkreis nicht nur danach beurteilt, wie sie mit den Lebenden umgeht, sondern auch wie sie ihrer Toten gedenkt. WIR SUCHEN für die geplante Sonderausstellung „Die Schulstadt Traun“ Park der Begegnung Der Waldfriedhof ist im Laufe der Jahre zu einem Park Exponate, Fotos, Bücher, Zeugnisse KONTAKT MUSEUM IM „STEINHUMERGUT“ Neubauerstraße 75, Traun Öffnungszeiten: jeden letzten Mittwoch im Monat, von 14–18 Uhr und am 2. Samstag, von 14–17 Uhr sowie nach tel. Vereinbarung unter 0 72 29 / 688-105 oder bei Georg Sayer unter 0 72 29 / 74 851 www.traun.at 1: Neuanlage 1943 2: Armengräber, 29. Mai 1956 3: Denkmal für die Opfer des 2.WK, 22. August 1952 4: Aufnahme vom 2. August 1956 5: Gedenkstätte für Flüchtlinge, Aufnahme 1964 6: Totenmal der Bukowiner, Siebenbürger, Donauschwaben, Sudetendeutschen, Bessarabiendeutschen, 1976 errichtet Fotos: ALinzer Stadtmuseum Nordico, Privat